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Datenschutz im Internet

Datenschutz im Internet

Datenschutz im Internet - Gesetzentwurf

Derzeit wird hierzulande kontrovers diskutiert, ob und wie man die Veröffentlichung von Daten zu Personen und Unternehmen im Internet kontrollieren kann. Es gibt bereits den Gesetzentwurf „Datenschutz im Internet“. Es wird vermutlich nur beim Versuch bleiben, denn steuern lassen sich Veröffentlichungen nur dann, wenn Unternehmen oder Personen diese Veröffentlichungen selbst erstellt haben und noch wissen, auf welcher Website. Man braucht sich dann nur einloggen und kann die veröffentlichten Daten selber ändern.

So kann jedermann einschränkend tätig werden, was die Veröffentlichung eigener Daten im Internet angeht. Die Einhaltung gewisser Grundsätze ist hier hilfreich, so sollte vorher festgelegt werden, welche Daten nun eigentlich veröffentlicht werden sollen und welche nicht. Heutzutage bedeutet bereits der Eintrag ins Telefonbuch oftmals, dass die Adresse weltweit gefunden werden kann, denn Telefonbuch und Internet sind vernetzt, und man erklärt sich mit der Veröffentlichung auch einverstanden, wenn man das Kreuzchen an der falschen Stelle setzt.

Verhindern hingegen kann man nicht, dass Dritte Daten über Unternehmen oder Personen veröffentlichen, etwa auf Produktbewertungsplattformen oder in ausländischen Foren.

Wo steht der Server?

Denn wenn eine Datenveröffentlichung im Internet in Deutschland – Internet in Deutschland klingt schon falsch, denn das Internet kennt keine Grenzen - nur unter Auflagen erfolgen darf, muss sich diese Forderung auch durchsetzen lassen. Wo steht denn nun letztlich der Server, welcher Daten veröffentlicht? In Syrien, in Italien oder in Angola? Welcher Polizeibeamte klingelt letztlich an der Türe, um für Ordnung zu sorgen und den Stecker zu ziehen?

Wenn man sich ansieht, wo Soziale Netzwerke erfahrungsgemäß den Firmensitz haben, dann wird auch schnell klar, dass diese schwer nach Deutschem Recht zu fassen sind.

Wie also soll die Schutzfunktion der Daten nun ausgeübt werden? Es geht vermutlich letztlich um die Überbringer der schlechten Nachrichten: Den Suchmaschinen.

Hierzu trägt sicher bei, dass einige Suchmaschinen Kartendienste anbieten, welche in der Presse relativ hohe Gewichtung erhalten und den falschen Eindruck erwecken, Suchmaschinen hätten generell mit den Ergebnissen zu tun, die sie ausliefern.

Hier muss man deutlich sagen, dass Suchmaschinen im Kern der Aufgabe folgen, Daten zu sammeln, die irgendwo anders veröffentlicht werden, zu priorisieren und auf Nachfrage – also der Eingabe von Begriffen des Benutzers in das Suchfeld – auszugeben. Suchmaschinen selber veröffentlichen im Regelfall also keine Daten. Sie benutzen spezielle Programme, sogenannte Crawler, Spider oder Robots, welche die Daten auslesen, welche Dritte auf Websites veröffentlichen. Die Suchmaschinen transportieren diese Ergebnisse nach Hause, auf die Festplatten des jeweiligen Suchmaschinenbetreibers, um die Suche für den Benutzer zu beschleunigen. Sonst würde eine Suchmaschine in Echtzeit das Internet durchsuchen müssen, und das dauerte vermutlich sehr, sehr lange, da diese sich im WWW von Link zu Link hangeln müsste.

Die angezeigte Ergebnisliste stammt also von den Festplatten der Suchmaschinen selbst und können daher, je nach Häufigkeit der Aufnahmen einer Internetseite durch die Robots, Monate alt sein. Aktuelle Inhalte können inzwischen ganz anders aussehen.

Wir reden also nicht von der tatsächlichen Radierung von Webseiten, welche Datenschutzrichtlinien unbeachtet lassen, wenn wir diese aus den Speichern der Suchmaschinen verbannen, sondern von einer Zensur.

So hatte eine größere Suchmaschine im Frühling 2010 mit der Regierung Chinas eine Kontroverse zur Thematik, entsprechende Zensur in China auf Staatswillen hin zu betreiben. Schließlich wurden die Ergebnisse der Suchmaschine an die nicht gefilterten Ergebnisse der ehemaligen britischen Kolonie Hongkong angepasst. Die Suchmaschinenbetreiber sehen Zensur nicht gerne.

Wenn wir nun eine Suchmaschine benutzen, die ihren Standort nicht in Deutschland, sondern etwa in Russland hat, dann werden die Zensuren nicht viel bewirken. Es sei denn, man sperrt ausländische Suchmaschinenaufrufe ebenfalls. Oder überzeugt die Anbieter, entsprechende entschärfte Versionen zu erstellen, die anhand der IP-Nummer, eine Art Hausnummer im Internet, zu ermitteln, ob jemand aus Deutschland diese Suchmaschine aufruft.

Es ist wichtig, Einfluss auf die selbst veröffentlichten Daten im Internet zu nehmen, Daher sind die Bemühungen um ein Gesetz zum Schutze dieser Daten sehr positiv zu betrachten. Doch man muss bedenken, dass das Internet entwickelt worden ist, um eine dezentrale Datenübertragung in Notfällen zu gewährleisten, etwa im Falle eines nuklearen Vorfalls. Diese dezentrale Datenübertragung nutzt hierzu Server auf aller Welt, eine Kontrolle ist nach derzeitigem Stand der Technik unmöglich.

Daher sollte man vorrangig die eigenen Daten vor der Veröffentlichung in Foren, Bewertungsplattformen oder anderswo danach prüfen, ob eine Veröffentlichung persönlicher Daten erforderlich ist, ob es eine Alternative gibt und welche Folgen es hat, nicht die tatsächlichen Daten zu verwenden. Einmal im Netz, ist es oftmals schwer, personenbezogene Daten wieder zu entfernen.